Schafswolle: Der vergessene Langzeitdünger im Fokus

Wolle hat für viele Menschen nur etwas mit Stricken und Häkeln zu tun. Den wenigsten ist jedoch bewusst, dass sie sich auch im Garten einsetzen lässt. Die Rede ist von Schafswolle als Dünger. Warum lohnt sich das und wie verwendet man Schafswolle am besten? Diese Fragen beantwortet folgender Artikel.

Warum eignet sich Schafswolle als Dünger?

Schon früher verwendete man Schafswolle im Garten als Langzeitdünger, um Pflanzen langfristig mit Nährstoffen zu versorgen. Allerdings ist diese Vorgehensweise vielerorts in Vergessenheit geraten. Flüssigdünger und Co. haben den natürlichen und biologisch abbaubaren Dünger verdrängt. Dabei handelt es sich bei Schafswolle um die wohl nachhaltigste Düngemethode schlechthin.

Doch warum eignet sich Schafswolle als Dünger? Viele denken dabei vielleicht in erster Linie an die Verunreinigungen in Form von Schafskot, die als Dünger fungieren. Das stimmt natürlich. Allerdings ist es auch die Wolle selbst, die wichtige Nährstoffe liefert. In den Fasern ist jede Menge Keratin enthalten. Dieser Bestandteil baut sich nur sehr langsam ab und gilt daher als idealer Langzeitdünger. Übrigens liefert Schafswolle viel Kalium, Schwefel, etwas Phosphat und sogar Magnesium.

Woher bekommt man Schafswolle als Dünger?

Wer einen Schäfer in der Nähe hat, sollte diesen einfach einmal nach Schafswolle fragen. Die meisten Schäfer bieten die Wolle als Dünger an – und das zu sehr fairen Preisen. Allerdings kann man Schafswoll-Dünger auch in Form von Pellets kaufen. Immer mehr Gartencenter führen solche Produkte im Sortiment.

Wie verwendet man Schafswolle als Langzeitdünger?

Um die positiven Effekte von Schafswolle als Langzeitdünger im Garten ausschöpfen zu können, ist es wichtig, sie richtig zu verwenden. Wichtig ist, die Rohwolle zu verwenden – also die Wolle, wie sie vom Schaf kommt. Sie sollte nicht gereinigt werden.

Man zerrupft die Wolle und gibt sie zusammen mit der Pflanze ins Pflanzloch. Etablierte Pflanzen können jedoch ebenfalls entsprechend gedüngt werden. Dazu wird die Schafswolle direkt um die Pflanze herum verteilt und mit etwas Erde beschwert. Anschließend sollte die Pflanze gut bewässert werden.

Welche Pflanzen vertragen Schafswolle als Langzeitdünger?

Natürlicher Langzeitdünger wird von Hobbygärtnern sehr geschätzt. Auf diese Weise spart man sich den Aufwand, regelmäßig Dünger für ein gesundes Pflanzenwachstum zu verabreichen. Allerdings sollte man vor dem Einsatz von Schafswolle gut darauf achten, welche Pflanzen den Dünger vertragen und welche nicht.

Grundsätzlich gilt: Alle Pflanzen, die keine sauren Böden brauchen, können mit Schafswolle gedüngt werden. Somit gilt, dass sich der natürliche Langzeitdünger nicht für Heidelbeeren, Rhododendren, Heidekraut oder Azaleen eignet. Gemüsepflanzen hingegen vertragen den Dünger sehr gut und werden durch ihn ideal langfristig mit Nährstoffen versorgt.

Fazit

Schafswolle ist als Langzeitdünger bei vielen in Vergessenheit geraten, obwohl er so viele Vorteile mit sich bringt. Zum einen ist er wesentlich besser für die Umwelt als synthetische Düngemittel. Zum anderen ist seine Verwendung sehr einfach und bietet optimale Ergebnisse. Wichtig ist nur, nicht alle Pflanzen damit zu düngen – Gewächse, einen sauren Boden benötigen, vertragen keine Schafswolle.

🛈 Der Artikel Schafswolle: Der vergessene Langzeitdünger im Fokus wurde am 5. März 2024 in der Kategorie Haus & Garten auf VIVAMAG.de veröffentlicht.