Tierversicherungen – wann sind diese Versicherungen sinnvoll?

Unsere Fellnasen sind oft ein fester Bestandteil der Familie, begleiten uns im Alltag, im Urlaub – einfach durch ein Stück unseres Lebens. Die emotionale Bindung an unsere Haustiere ist oft groß: Miez oder Bello weiß nicht, ob du arm oder reich bist, ob du Ärger im Büro hattest oder dich auf etwas freust – sie begrüßen dich freudig oder machen dir nachdrücklich klar, dass sie zu lange alleine waren.

Um so wichtiger ist es, auch über die Gesundheit unserer Vierbeiner nachzudenken. Dabei ist nicht nur das Thema Impfen zu betrachten, insbesondere bei Freigängern geht es auch um mögliche Schäden, die durch einen Unfall oder eine Begegnung mit einem unfreundlichen Artgenossen entstehen können.

Viele Versicherer bieten Tierversicherungen an, die die Kosten einer Tierarztbehandlung übernehmen.

Wann lohnt sich eine solche Versicherung? Dieser Frage soll hier näher beleuchtet werden.

Welche Tiere können versichert werden?

Tierversicherungen werden von vielen Anbietern für Hunde, Katzen und Pferde angeboten. Andere Tiere können nicht versichert werden.

Welche Arten von Versicherungen für Tiere gibt es?

In der Regel werden drei Kategorien von Versicherungen angeboten:

  • Tierkrankenversicherung: Sie übernimmt die Kosten für die Behandlung durch einen Tierarzt, teilweise auch Impfkosten..
  • OP-Versicherung: Im Rahmen einer OP-Versicherung werden die Kosten für einen operativen Eingriff bei deinem Haustier abgedeckt.
  • Haftpflichtversicherung: Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für durch dein Tier verursachte Schäden.

Welche Kosten werden durch die verschiedenen Versicherungen abgedeckt?

Unsere Haustiere sind treue Wegbegleiter, oftmals ein Kindersatz oder ein fester Bestandteil der Familie. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: „Das letzte Kind hat vier Pfoten.“ Besonders im Krankheitsfall möchten wir, dass auch unseren Fellnasen die bestmögliche Behandlung zuteilwird. Hier macht eine Tierkrankenversicherung durchaus Sinn. Besonders wenn die Tiere älter werden, kommen auch Tierarztbehandlungen auf die Besitzer zu, die schnell mehrere tausend Euro betragen können. Eine Tierkrankenversicherung deckt, je nach Tarif, die Kosten der Tierarztbehandlung bis zu 100% ab, übernimmt die Kosten auch im Ausland und ermöglicht eine freie Arztwahl. Allerdings ist auch bei einer Kostenübernahme von 100 Prozent bei einer Behandlung häufig eine maximale Leistung pro Jahr vorgesehen.

OP-Versicherung: Im Rahmen dieser Versicherung werden die Kosten einer notwendigen OP übernommen. Allerdings, und da gibt es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern, gibt es durchaus Versicherer, die bestimmte Operationen beispielsweise bei Hunden grundsätzlich ausschließen: Das ist zum Beispiel aufgrund rassenspezifischer Erkrankungen eine HD Operation bei Hunden. Andere Anbieter hingegen übernehmen sogar die Kosten für eine Physiotherapie nach einer Operation. Daher lohnt es sich in jedem Fall, nicht nur die Tarife der Versicherer, sondern auch die Versicherungsbedingungen, in diesem Fall die Ausschlusskriterien, genau zu prüfen.

Haftpflichtversicherung: Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung ist in einigen Bundesländer für Hunde gesetzlich vorgeschrieben. Sie macht aber auch wirklich Sinn, denn der Tierhalter haftet für alle Schäden, die durch sein Tier entstanden sind – auch wenn er selbst den Schaden nicht verursacht hat. Das kann schnell teuer werden – beispielsweise wenn der Nachbarshund nach einem „Überfall durch Bello“ traumatisiert ist und sich in tierpsychologische Behandlung begeben muss oder ein Pferd durch Ausschlagen Schäden am geliehenen Hänger verursacht hat. Auch wenn das sicherlich die Ausnahmen sind, die Kosten im Schadensfall können beträchtlich sein. Im Rahmen einer Tierhalterhaftpflicht sind folgende Schäden bis zu den jeweiligen Höchstgrenzen abgedeckt:

  • Personenschäden
  • Sachschäden
  • Vermögensschäden

 Für alle, die lieber ein paar Zahlen sehen wollen – hier ein kleines Rechenbeispiel:

In einem Tierhalterforum schilderte ein Hundehalter seine Erfahrungen mit seinem vierjährigen Rüden, der sich den Vorderlauf gebrochen hatte. Die OP-Kosten beliefen sich auf € 907,– mit der Nachsorge, den notwendigen Medikamenten und der anschließenden Physiotherapie kamen Behandlungskosten von fast € 4000,– zusammen, die von der Versicherung vollumfänglich übernommen wurden.

Ja, unstrittig – nicht jeder Vierbeiner wird sich ein Bein brechen. Nur im Schadensfall kann die Behandlung zu einer immensen finanziellen Belastung werden.

Soll ich eine Versicherung für mein Tier abschließen?

Die Frage muss jeder Tierhalter für sich selbst beantworten. Tritt kein Schaden ein, war es nicht notwendig. Aber was wohl niemand voraussehen kann, ist, ob die Fellnase nicht doch krank wird. Es ist eine subjektive Ermessenssache.

Fazit: Tritt kein Schadensfall ein, sollte jeder Tierhalter glücklich sein, dass nichts passiert ist – insbesondere sollte er sich für sein Tier freuen. Muss man auf die Versicherung zurückgreifen, wird sich sicherlich jeder Tierhalter über einen finanziellen Ausgleich der anfallenden Kosten freuen.

Zu guter Letzt sollte das Wohl und die Gesundheit des Tieres im Mittelpunkt stehen.

🛈 Der Artikel Tierversicherungen – wann sind diese Versicherungen sinnvoll? wurde am 13. Mai 2024 in der Kategorie Geld & Finanzen Haus & Garten auf VIVAMAG.de veröffentlicht.